SO IST DAS ALSO MIT DER KULTUR...

27.-28.Jänner: Kulturschaffende, Kulturvermittler/innen und Kulturaffine machen sich auf nach St. Pölten ins Festspielhaus:

WAS KANN KULTURVERMITTLUNG?

Gute Frage. Eine Frage, die sich NÖKU, Festspielhaus und Universität Hildesheim gemeinsam stellen und dazu einige sprechende und performende Gäste eingeladen haben. Moderierend durfte ich dieses bunte, suchende, manchmal findende und vor allem atmosphärische Event begleiten.

Ich eröffnete das Symposium mit der Feststellung, dass wir wissen, was Kulturvermittlung kann: Einige Tage zuvor erschien nämlich der Falter mit einem Interview mit Pesendorfer von Statistik Austria und hier sagt er: die Zahlen beweisen, Österreich ist eine Kulturnation. Na schön, dann hätten wir ja wieder heim gehen können. So leicht wollten wir es uns dann natürlich doch nicht machen, daher lauschten wir den tieferen Fragen und den kreativen Antworten.

Vorträge, wie u.a. von den gleichermaßen sympathischen wie versierten Expert/innen Birgit Mandel, Lutz Liffers und Anne Graswinckel, sowie Podiumsdiskussionen und Runde Tische mit einer Reihe von Praktiker/innen ließen ein Mosaik an Kulturarbeitseinblicken und -ausblicken entstehen.

Besonders begeisterten mich, als Philosophien und Kulturtheoretikerin, Begriffe, die anscheinend nicht mehr nur in der Theorie versuchen, so komplexe Zusammenhänge wie kulturelle beschreiben zu können. Diese Begriffe werden nun auch aus der Praxis heraus erfahren oder versucht, sie als Haltung in die Praxis hinein zu tragen: dritter Raum, Hybridität, Mikroräume, kulturelle Digitalität...

- die Herstellung und Begegnung im dritten Raum: an sich ein Konzept von Homi K. Bhabha spielt an auf die Hybridität jeder kulturellen (natürlich nicht nur kulturellen) Begegnung. Sich diesem Raum bewusst öffnen - ein Anliegen der Kulturvermittler/innen.

- die soziale Kluft als immer noch ausschlaggebend für verhinderte Partizipation, Teilnahme und Selbstermächtigung - viel mehr als es ethische, religiöse oder kulturräumliche Unterschiede sind

- die Attraktivität und Relevanz, m.E. Lebensrelevanz, darf beim Kulturangebot nicht vergessen werden - erst Betroffenheit und Berührung machen community building und kulturelles Interesse möglich

- in der posteuropäischen Stadt (Lutz Liffers) trifft sich ein Komplex von Digitalisierung, globalisierter Quartiere und sozialer Diversität - eine neue Herausforderung

- und alles beginnt immer mit einer Geschichte - story telling (Anne Graswinckel) - Geschichten ermöglichen Wahrhaftigkeit, Begegnung, Verstehen und nicht-kompetitive Teilnahme - sie inspirieren und demontieren Mauern

Star der Veranstaltung: Gerald Huber-Weiderbauer: er brachte den gesamten Saal (und alle darin) zum klingen!

Eine wunderschöne Veranstaltung - manchmal hätte vielleicht noch etwas mehr Kritik Salz in die Suppe gebracht - aber dafür ist ja in 2 Jahren dann wieder Zeit und Platz: das nächste Symposium is on the way - 8.2.-9.2.2019

Ich bin jedenfalls dabei!
(Ach ja, die Seifenblasen verwiesen auf das Ende der Redezeit - Copyright Diana Köhle)

Danke an alle Mitwirkenden für dieses tolle Event und vor allem Josef Winkler als Projektleiter!
Für Details zum Programm und den Vortragenden: http://www.kulturvermittlung.net/de/kulturvermittlung/symposium/programm

Und hier noch eine Fotostrecke (Fotocredit David Visnjic)

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